„Was soll man schon über unsere Brüder erzählen? Früher kamen mal welche von ihnen durch unser Dorf oder wir hatten mit ihnen zusammen Dienst, wenn wir bei der Legion waren. Und, wenn ich ehrlich bin, dann hatten wir immer schon ein wenig Angst vor ihnen. Ja, obwohl sie unsere Brüder sind. Aber uns waren sie immer irgendwie unheimlich.“
„Dann, nach der Neuordnung des Reiches, zogen sie aus auf die Blutwallfahrt, um die getöteten Senatoren zu rächen. Die Kirche hat sich ab da um alles gekümmert und es war wirklich lange Zeit ruhig. Naja, und dann ging die Scheiße los. Der Große Sturm brach los und die Feinde kamen von allen Seiten. Ratten, Barbaren und was der Erzfeind sonst noch so alles in seinen Armeen hat. Alle auf einmal und so viele wie nie zuvor. Tja, und dann standen wir da; die Legion und die Ritter vom Ordo Gustavus, aber es ging immer nur zurück.
Nach jeder Schlacht, nach jedem Gefecht mussten wir uns etwas zurückweichen. Zwei Jahre lang. In der Ebene vor Chisothiar haben wir den Abschaum endlich zum Stehen gebracht und es gab unzählige Opfer, aber dann, ich sag dir, noch nie war ich so froh ein rotes Gorodskreuz zu sehen.
Auf einmal waren sie wieder da und brachen dem Feind in die Flanke. Der Meister, heilig ist SEIN Wort, muss das so geplant haben in seiner unendlichen Weisheit. Jedenfalls habe ich noch nie ein solches Gemetzel gesehen. Wie ein eiserner Besen haben sie den Unrat aus Tirda gefegt und wir von der Legion mussten uns nur noch um die Reste kümmern. Überall war Blut und zerhackte Kadaver. Wir waren alle glücklich, aber es war auch ein wahrhaft entsetzlicher Anblick diesem Schlachtfest beizuwohnen.“
„Vom Schlachtfeld aus zogen sie dann weiter, direkt nach Norden ins Barbarenland. Wochenlang sahen wir den Rauch brennender Siedlungen. Ein Bruder aus meinem Dorf, der mit seiner Einheit ihren Tross bewacht hatte, erzählte mir, dass sie keinen am Leben gelassen haben im Norden. Egal wen sie trafen. Auch Kinder haben sie nicht verschont. Naja, irgendwann war ihre Wut versiegt und sie zogen wieder nach Hause. Zurück blieben nur Asche und Tod.“
„Also, was soll ich schon über die Cantorianer erzählen? Ich bin einfach nur froh, dass sie neben mir stehen, wenn es hart auf hart kommt. Und nicht auf der anderen Seite.“